Eingewöhnung
Die Eingewöhnung ist die wichtigste Phase in der Kinderbetreuung, daher nehmen wir uns für jedes einzelne Kind viel Zeit. Das Eingewöhnen in den Alltag ist für jedes Kind eine Herausforderung und benötigt auch von Seiten der Eltern einen Mehraufwand an Zeit und Aufmerksamkeit. Planen Sie ca. 4-6 Wochen für die Eingewöhnung ein.
In dieser Zeit sollte das Kind unbedingt die Gelegenheit haben, sich langsam und im Beisein einer Bindungsperson (Mama, Papa oder Großeltern) mit der Betreuerin, die neue Umgebung vertraut zu machen. Dieser sanfte Beginn ist von großer Bedeutung für den weiteren Verlauf der Betreuung.
Der Besuch einer Kindertagespflege oder Kinderkrippe bedeutet für viele Kinder oft die erste Trennung von seinen gewohnten Bezugspersonen. In dieser Zeit wird Ihr Kind viele Veränderungen spüren, neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln, evtl. auch das erste Mal Trennungsschmerz empfinden.
Die Entscheidung für eine fremde Betreuung ist daher verbunden mit Unsicherheit und Ängsten, die gemeinsam bearbeitet werden müssen.
Das Vertrauen zwischen Eltern und uns als BetreuerInnen ist daher sehr wichtig.
Die Eingewöhnung lehnt sich an das „Berliner Modell“ an, stellt aber keine 1:1 Umsetzung dar. Wesentlichste Grundsätze sind dabei eine phasenweise ablaufende, allmähliche Eingewöhnung von Kind und Eltern.
Wie lange dauert eine Eingewöhnung?
Jedes Kind ist anders! Bei den meisten Kindern dauert die Eingewöhnung etwa 14 Tage. Je
nach Alter, Temperament und Vorerfahrungen des
Kindes sind manchmal auch 4 Wochen erforderlich oder auch bereits 7 Tage
ausreichend.
Da Eltern aber nicht genau wissen können, wie ihr Kind sich verhält, sollte
eine Eingewöhnungszeit von 4- 6 Wochen eingeplant werden.
Was sollten Sie als Eltern vermeiden?
Direkt nach der Eingewöhnungsphase sollte keine längere Abwesenheit erfolgen, da sich ihr Kind sonst wieder von der Gruppe und der Bezugsperson entwöhnt. Ebenso sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind in der ersten Zeit stehts von der gleichen Person gebracht wird. Nur so kann eine Kontinuität in den Abläufen und Gesprächen erreicht werden, die dem Kind Sicherheit vermitteln.
Wie können Sie Ihr Kind in der Eingewöhnung unterstützen?
Zuerst sollten vorher alle wichtigen Fragen mit den Eltern besprochen werden. Beide Seiten sollen überzeugt sein, dass gute Voraussetzungen für ein Gelingen der Eingewöhnung bestehen.
Die Eltern können von Zuhause vertraute Dinge (wie z.B. Lieblingskuscheltier, Schmusetuch, Schnuller,- keine Spielsachen) in die Großtagespflege/ Kinderkrippe mitbringen. Dem Kind hilft dies, die Trennung zu verkraften. Der vertraute Gegenstand stellt die Verbindung zu der/m Mutter/ Vater und seinem Zuhause her und vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit.
Die Bindungsperson soll sich vom Kind verabschieden und sagen, wann sie wieder kommt, wenn sie fortgeht. Klare und kurze Abschieds- und Begrüßungsriten geben dem Kind Sicherheit.
Die Eingewöhnungszeit sollte möglichst nicht mit besonderen Ereignissen in der eigenen
Familie zusammenfallen, die Unruhe und Veränderungen mit sich bringen (z.B.
Einschulung eines Geschwisterkindes, Umzug).
Dem Kind sollte eine positive Einstellung zur Kindertagespflege/ Kinderkrippe vermittelt und die Neugier und Vorfreude darauf geweckt werden. Unsicherheit und Angst sollten seitens der Eltern mit den BetreuerInnen besprochen werden, nicht durch unsicheres Verhalten dem Kind vermittelt werden.
Die Eltern sollen Absprachen zuverlässig und regelmäßig einhalten. So tragen Sie entscheidend zu einem guten Start und einer positiven Abnabelung ihres Kindes bei.
Wann ist mein Kind eingewöhnt?
Die Eingewöhnungsphase ist beendet, wenn sich das Kind von der Betreuerin trösten lässt und wenn es ihr gegenüber ein ausgeprägtes Bindungsverhalten zeigt.
Dennoch kann es vorkommen, dass das Kind beim Verabschieden weint. Doch Sie können sich darauf verlassen, dass sich Ihr Kind von den Betreuerinnen beruhigen lässt und anschließend einen schönen Gruppenalltag erlebt.